Gehäkelte Babydecke über der Stuhllehne mit Plüschtier

DIY: ALPINE-Stitch-Decke mit Blümchenstoff kombiniert

DIY: ALPINE-Stitch-Decke mit Blümchenstoff kombiniert

Neben einer weichen Kuscheldecke musste noch eine gut waschbare und speichelsichere Spieldecke für’s Baby her. Dafür habe ich ein wunderschönes Häkelmuster – und ich bin bei Gehäkeltem echt nicht leicht zu überzeugen – gefunden, ein passendes Stück Stoff gekauft und beides zusammengebracht.

Gehäkelte Babydecke über der Stuhllehne mit Plüschtier
Ein Häkelmuster wie ein dichter Nadelwald, daher wohl auch der Name.
D

ies ist die Anleitung zur zweiten Babydecke, die ich jemals gestrickt habe. Die erste, gestrickte, findest du hier... Für das Töchterchen habe ich vor der Geburt nur Decken und ein paar Socken selber gemacht. Ich kenne meine Geschwindigkeit und dachte mir, Babyklamotten sind die Mühe nicht wert. Und siehe da, sie hatte die Socken auch nur einen Monat an, weil sie eigentlich von Anfang an zu klein waren. Die Decke wird dagegen häufig genutzt. Sie liegt unter dem Spielebogen, zusammen mit einer älteren Decke als zusätzliches Polster. Das ich gleich ein dickeres Vlies in die Decke lege, habe ich mir nicht recht zugetraut, aber das kannst ja dann du ausprobieren.

In dieser Anleitung findest du die Erklärung zum Alpine-Stitch inkl. Videoverlinkung sowie meine Methode die Deckenrückseite mit Stoff zu beziehen​

Zuvor ein paar Infos:

Material:

  • 550 g Baumwollgarn, hier: Anna & Clara 8/4 von Søstrene Grene
  • Rest Baumwollgarn, hier: Hobbii Rainbow Organic 8/4
  • 1 x 1 m Stoff aus Baumwolle, ohne Stretchanteil
  • Häkelnadel 3,5 mm
  • etwas dünnere Häkelnadel für den Rand
  • Nähmaschinen-Garn
  • Stopfnadel und Schere

Ich habe hier alles in sehr ähnlichen Farben gehalten, weil ich Angst hatte, dass die Farben bei der Wäsche unschön ausbluten könnten. Wenn hier jemand Erfahrungen hat, lasst es mich gerne wissen. Eine Rückseite in einem dunklen Kupfer oder Altrosa hätte mir nämlich auch sehr gut gefallen.

Hilfsmittel:

Nähmaschine

Größe:

90 x 86 cm
(nach dem Waschen und Spannen)

Techniken:

(Wende-)Luftmaschen / feste Maschen / Stäbchen / Reliefstäbchen / Kettmaschen

Das Alpenmuster – feste Maschen, Stäbchen und Reliefstäbchen

Für meine Decke habe ich mit einer Luftmaschenkette von 165 Maschen (Maschenzahl teilbar durch 2 + eine Wendemasche) begonnen. Danach folgt eine einfache Reihe fester Maschen. Wende, häkle 2 Luftmaschen und dann eine Reihe Stäbchen. Wende wieder, arbeite 1 Luftmasche und häkle erneut eine Reihe fester Maschen.

Damit hast du nun quasi die Vorarbeit für das eigentliche Muster geleistet.

Für das Muster häkelst du eine komplette Reihe Stäbchen, nur dass du dieses Mal jedes zweite Stäbchen eine Reihe tiefer um ein dort vorhandenes Stäbchen herum stichst (=Reliefstäbchen). Die restlichen Stäbchen werden wie gewohnt in der gleichen Reihe gearbeitet. In der übernächsten Reihe werden dann die Reliefstäbchen und die normalen Stäbchen versetzt.

Das heißt:

Reihe 4: 2 Luftmaschen am Reihenanfang, *1 Reliefstäbchen um das Stäbchen der darunter liegenden Reihe, 1 Stäbchen in die nächste feste Masche*; von * bis * bis Reihenende wiederholen

Reihe 5: 1 Wendeluftmasche, feste Maschen bis Reihenende

Reihe 6: 2 Luftmaschen am Reihenanfang, *1 Stäbchen, 1 Reliefstäbchen*; von * bis * bis Reihenende wiederholen

Reihe 7: 1 Wendeluftmasche, feste Maschen bis Reihenende

Diese 4 Musterreihen wiederholst du dann so oft, bis die Decke die gewünschte Größe erreicht hat oder dir das Garn ausgeht.

Zum besseren Verständnis des Häkelmusters kann ich auch dieses Video empfehlen:
ALPINE MUSTER HÄKELN / ANFÄNGER von Claudetta Crochet

Stoff und Häkelstück verbinden – meine Methode

Erstmal die beiden Textilien vorbereiten…

Bevor ich mein Stoffstück und die fertig gehäkelte Decke zusammengefügt habe, habe ich beides auf 60° C (Pflegehinweise beachten) in der Waschmaschine gewaschen um auszuschließen, dass die beiden Materialien unterschiedlich einlaufen.

Die Häkeldecke wurde dann im feuchten Zustand ordentlich gespannt, der getrocknete Stoff gebügelt und auf die Größe der Häkeldecke gebracht, indem die Außenkanten umgebügelt wurden. Ich habe dabei den Stoff lieber einen Tick größer als das Gehäkelte gelassen, weil sich letzteres eher noch etwas in Form ziehen ließe.

Gut, nun kommt die Nähmaschine zum Einsatz.

Probiere die richtige Sticheinstellung erst an einem Probestück aus. Dein Stich muss mit einem Zacken den Faden am Stoff halten und mit Geradstichen eine Schlaufe dazwischen bilden, in die später eine Häkelnadel passt. Bei meiner Maschine war das Stich G=Blindstich. Er besteht aus vier Geradstichen und einem Zickzackstich. Wenn du nun aber an der äußersten Kante nähst, laufen diese vier Geradstiche ins Leere und bilden eine Schlaufe, durch die deine Häkelnadel passt und somit eine feste Masche. Mit der Einstellung der Stichlänge kannst du die Schlaufengröße anpassen. Bei mir stand das Stellrad auf 2.

Ansicht meiner Nähmaschineneinstellung
So sieht die Einstellung bei meiner Maschine aus.
Detailansicht der Nähmaschinennaht mit durchgefädelter Häkelnadel
Hier siehst du die Naht im Detail. Die Geradstiche werden quasi neben der Stoffkante platziert.

Ist der Stoff rundherum versäumt, nimmst du die dünnere Häkelnadel und dein Kontrastgarn für den Rand zur Hand. Lege die Häkeldecke und den Stoffteil links auf links zusammen und häkle beides mit einer Runde fester Maschen zusammen. Danach folgt eine Runde Kettmaschen und fertig ist der Häkelsaum.

Wichtig: Da die Größe des Blindstichs und der Maschen nicht zu 100% zueinander passen, musst du manchmal 2 oder mehr Maschen in die selbe Schlaufe häkeln. Das musst du einfach so machen, wie es dir richtig erscheint. Häkle einfach nicht stur dahin, sondern hab immer die Kanten im Blick. Vielleicht hilft es dir auch, die zwei Teile vorher mit Klammern aneinander zu stecken.

Lass’ die erste, rechts erscheinende Masche von der Nadel gleiten. Halte sie fest, stricke die nächste Masche links und hebe die wartende Masche wieder auf die linke Nadel. Stricke sie rechts und beende die Reihe.

Und so geht es munter weiter. Die Masche, die den kleinen Zopf bildet, wandert in jeder Reihe ein bisschen weiter, bis sie am linken Rand angekommen ist. Bevor es soweit ist, kannst du aber schon mit dem nächsten Zopf beginnen.

Wenn deine Decke nun nicht perfekt flach liegt, weil eben die beiden Textilien nicht perfekt gleich groß waren, kannst du sie noch einmal nass machen und nochmals in Form ziehen. Ich fand es eigentlich ganz schön, dass sie dadurch etwas bauschiger aussah und habe es erstmal so gelassen. Früher oder später muss ich sie ja eh nochmal waschen. Das Kind hat mittlerweile ja schon ordentlich draufgesabbert.

Gehäkelte Babydecke mit Plüsch-Schwein
...natürlich passen die Blümchen auch hervorragend zum Plüschschwein.

Das war’s erstmal mit Deckchen meinerseits. Na gut, ne Maschenprobe für eine größere Decke liegt hier schon rum… aber zuerst wird was Hübsches für mich ganz allein fertiggemacht.
Bis dann, Caro

Kommentar

  • Barbara

    Ich finde es eine sehr schöne Idee, Stoff mit Häkelarbeit zu verbinden. Das Muster ist auch super schön. Dnake für die Anleitung für den Alpine-Stitch. Ich werde allerdings eine große Kuscheldecke arbeiten und es auch etwas farbiger gestalten. Vielen Danke für die Anleitung und Inspiration.

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Caro an ihrem Strickplatz mit Kaffeetasse

Oh hi!

Du klickst dich hier ja ganz schön durch! Sehr cool von dir… Noch mehr Pluspunkte gibt’s für’s Kommentar dalassen oder einen Besuch auf meinen Social-Media-Kanälen.

Ach ja… und da gäbe es noch meinen Onlineshop.

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